Eine Pforte zum Advent

„Lasst uns bauen eine Pforte zum Advent, der heilgen Zeit!“

Seit circa sechzig oder siebzig Jahren, auf alle Fälle länger als sich irgend jemand erinnern kann, wird im Diakoniewerk jedes Jahr, am Freitag vor dem 1. Advent, die „Pforte gebunden“. Auch in diesem Jahr war der Speisesaal besonders gut gefüllt. Viele Bewohner des altersgerechten Wohnens, im Martinstift, im Mathilde-Tholuck-Haus und im Johannes-Jänicke Haus, folgten der Einladung der Oberin Schwester Elisabeth.

„Grün von Zweigen, wie dem Herren sie einst Zion hat gestreut.“

Viele duftende Kieferzweige werden zum Binden der Pforte benötigt. Diese werden, mittels Draht, an ein altes Holzgestell gebunden. Ausgeführt wurde die Aufgabe, an diesem 27. November 2015, von Herrn Jarosch, der einst von Schwester Brunhilde angeleitet wurde. Während drei fleißige Helfer für ihn die Zweige zurechtschnitten, genossen die Gäste ein liebevoll zusammengestelltes Programm bei Punsch und Plätzchen. Schwester Elisabeth las weihnachtliche Geschichten vor, die die Gäste erheiterten. Später sangen alle zusammen das „Pfortelied“. Für das leibliche Wohl sorgte ein weiterer Höhepunkt des Abends: der eigens für jeden Gast von der Küche des Hauses zubereitete leckere Bratapfel.

„Nur noch Sternlein aufgesteckt mit dem heilgen Gnadenwort,
das Propheten schon gesprochen von den ewgen Heil & Hort.“

Nach circa einer Stunde konnte schließlich die Pforte aufgestellt werden.
Früher wurde nach der Andacht ein, mit der täglichen Verheißung beschriftetes Sternchen, an die Pforte gesteckt. Heute stehen die Verheißungen in einem Buch, doch Sterne aus Papier werden auch weiterhin jeden Tag an die Pforte gesteckt. An den Verheißungen selbst hat sich seit jeher nichts geändert: diese stehen seit Jahrtausenden fest. Wer sie sucht, der findet sie in der Bibel, im Alten Testament.

„Das Wort ward Fleisch, erschien in Herrlichkeit,
o betet an in dieser Gnadenzeit!“

Die Adventszeit kann für uns auch heute eine Gnadenzeit sein. Eine Zeit zum Innehalten, eine Zeit für Familie und Freunde.

Das Diakoniewerk mit der Kirche, dem Krankenhaus, den verschiedenen Senioreneinrichtungen und dem Mutterhaus, bietet dafür gleich an mehreren Stellen Gelegenheit. In der weihnachtlich geschmückten Kirche, die übrigens immer geöffnet ist, finden musikalische Andachten und festliche Gottesdienste statt. Wer mag, kann für die Patienten Weihnachtslieder singen. Und im Mutterhaus können Besucher, wie jedes Jahr, vom 25. Dezember bis zum 6. Januar, täglich zwischen 15 und 18 Uhr, an die große Krippe kommen und die schönen Figuren bewundern. Auch hier finden Gottesdienste und Andachten statt. Am ersten Tag des neuen Jahres, um 15 Uhr, wird dann der Speisesaal wieder gut gefüllt sein. Dann feiert die Hausgemeinschaft gemeinsam mit den Mitschwestern des Elisabeth-Krankenhauses eine gemütliche Krippenstunde.

Ricarda Braun und Berit Ichite danken der Oberin Schwester Elisabeth und dem Diakoniewerk Halle für die Möglichkeit bei diesem feierlichen Anlass anwesend sein zu dürfen.

(Text: Berit Ichite, Fotos: Ricarda Braun)

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